Neue Reihe: Hör mal (wieder)
Musiktipps zum Kennenlernen oder Wieder-Hören von Richie von SINFONIMA
Richies Welt ist die der Oper. Weil er sich dort so zuhause fühlt, haben wir gemeinsam mit ihm die neue Rubrik „Hör mal (wieder)“ für euch ins Leben gerufen: Hörtipps zur Inspiration.
Eigentlich müsste er ins Fernsehen. Zu einer Sendung wie „Das Supertalent“ zum Beispiel. Richie von SINFONIMA hat die seltsame Begabung, vertonte Texte ohne bewusste Lernanstrengung sehr schnell auswendig zu können und zu behalten: Er kann neben kompletten Opern (mindestens 100) z. B. auch unzählige Schlager aus den 50er und 60er Jahren, Chansons und Couplets (etwa von Otto Reutter) auswendig. Und weil er sich in der Welt der Klassik so zuhause fühlt, haben wir gemeinsam mit ihm die neue Reihe „Hör mal (wieder)“ ins Leben gerufen.
"Hör mal (wieder)": Das sind einmal pro Monat erscheinende, sehr (!) persönliche Hinweise auf ein Musikstück, mit denen Richie von SINFONIMA, unser "Neuer", euch zunächst zum Anhören bzw. Mal-wieder-Anhören anregen möchte, um eure eigenen Erfahrungen mit dem Stück und der Musik zu machen. "Wenn euch meine Tipps gefallen, dann habt ihr vielleicht Lust, euch davon ausgehend das gesamte Werk anzuhören, zu dem das Stück gehört. Und – wer weiß - vielleicht führt das dann sogar dazu, das gesamte Werk des jeweiligen Komponisten (neu) zu entdecken."
Ein neues Gesicht im SINFONIMA-Team: Der Opern-Spezialist
"Hallo, ich bin der Neue im SINFONIMA-Team. Richie von SINFONIMA.
Als ich mal wieder ins Medienkaufhaus ging, sagte ein Mitarbeiter zu seinem Kollegen „Der Opern-Freak ist wieder da, der, der immer diese seltenen Aufnahmen bestellt.“ Es stimmt, ich bin schon irgendwie ein „Freak“ oder „Nerd“, weil klassische Musik eine meiner großen Leidenschaften ist – allerdings nur als Konsument.
- Mein Schicksal? Ich trage den gleichen Vornamen wie meine beiden Lieblingskomponisten Wagner und Strauss.
- Daneben bin ich insbesondere auch Fan der Komponisten Sullivan, Lortzing, Puccini, Offenbach, Mozart, Beethoven, Rossini, Donizetti und Bernstein.
- Ich bin u. a. Mitglied im Richard-Wagner-Verband International (selbstverständlich) und in der Deutschen Sullivan-Gesellschaft.
- Ich habe mit 10 Jahren angefangen, Opern zu hören (1965 natürlich auf Schallplatte, da ich in einer Kleinstadt aufgewachsen bin): Initialzündung: „Der Freischütz“ wurde in der Schule besprochen, dann zum Geburtstag auf Platte gewünscht und mindestens 1 Mal täglich gehört. Die erste Oper, die ich auswendig konnte – heute sind es mindestens 100 Opern, darunter natürlich alle von Richard Wagner, aber auch italienische und französische. Ich habe z. B. kein Problem damit, mich etwa im Urlaub auf eine Liege zu legen und im Kopf die gesamten Meistersinger oder Elektra „abzuspielen“. Das funktioniert übrigens auch im Sportstudio super.
Opernsänger haben mich schon mal um diese „Gabe“ beneidet. Andererseits ist es aber auch von Nachteil: Ich zucke immer für alle Nachbarn merklich zusammen, wenn in der Oper einem Sänger ein Textfehler unterläuft. Ich habe ja Verständnis dafür, dass so etwas passieren kann, aber mich haut’s dann jedes Mal aus der Bahn.
- Meine erste vom Taschengeld selbstgekaufte Schallplatte: „Der Barbier von Sevilla“ (Querschnitt in deutscher Sprache für 10 DM), ich habe lange dafür gespart, während meine Klassenkameraden ihr Geld für Beatles- und/oder die Rolling Stones-Platten ausgaben.
- Ich besitze heute ca. 2.000 Operngesamtaufnahmen auf CD, DVD und BlueRay, die in den Regalen selbstverständlich geordnet nach den Geburtsdaten der Komponisten und der Entstehung der Werke stehen. Schwerpunkt: von Mozart bis ins 20. Jahrhundert.
- Daneben besitze ich natürlich auch sonstige Klassische Musik wie Sinfonien und Solokonzerte, von denen ich auch seht viele auswendig und im Kopf „abspielen“ kann.
- Radiohören war deshalb nie ein Thema für mich und streamen kann ich leider auch vergessen, selbst wenn mit 100.000 verfügbaren Songs geworben wird.
- Was ich allerdings absolut nicht ausstehen kann sind Opern von Giuseppe Verdi. Der hat zwar zum Teil sehr schöne und eingängige Melodien geschrieben, die jedoch im Orchester dann immer nur mit den einfachsten Rhythmen harmonisiert werden. Beispiele: Gefangenenchor aus „Nabucco“, Brindisi aus „La Traviata“. Ich teile insoweit die Ansicht eines Redakteurs vom Mannheimer Morgen: Reicht allenfalls zum Hören beim Spaghetti kochen.
- In der Schule war ich 9 Jahre lang Sopran im Chor. Weil meine Geschwister und ich schon früh im elterlichen Geschäft mitgearbeitet haben, blieb für das Lernen eines Instruments keine Zeit. Aber ich wäre sehr gern Operndirigent geworden. Stattdessen wurde ich Jurist: Also Paragraphenzeichen statt Notenschlüssel. Hat aber auch ganz gut funktioniert."
Am 8.Januar 2021 startet unsere Reihe "Hör mal (wieder)" mit Hörtipp Nummer 1.
Texte von Isabelle und Richie